LEONBERGER HUNDEZUCHT

 

Löwe aus Kurpfalz

Sinn und Inhalt der Körung und 
Nachzuchtbeurteilung

Update: 2. August 2018

Das Körprotokoll umfasst drei Seiten. Auf dem Deckblatt befinden sich Angaben zur Identität des zu beurteilenden Hundes und das Ergebnis zum Teil 1 „Exterieur/Anatomie“ der Beurteilung und zum Teil 2 „Verhaltensbeurteilung und Leinenführigkeit“  werden zusammengefasst.  Weitere Vorschriften ergeben sich aus der Zuchtordnung (bezüglich HD, LPN-1, LPN-2 und LEMP). Weiterhin wird abschließend festgelegt, in wieweit dem Hund eine Zuchterlaubnis gewährt wird. Unter „Körpermessung“ erfährt man Angaben zur Widerristhöhe (vorgeschrieben sind: Rüden 72 - 80 cm, empfohlenes Mittelmaß 76 cm, Hündinnen 65 - 75 cm, empfohlenes Mittelmaß 70 cm), zur Brusttiefe, zum Brustumfang und zum Gewicht.

 

Die Punktevergabe in der EXTERIEUR BEURTEILUNG (sowohl bei der Körung als auch bei der Junghundebeurteilung)  ist der Versuch, Merkmale, welche der Standard vorgibt, in einzelnen Positionen zu erfassen und zu einer Gesamtbeurteilung zusammenzufassen. Dabei gibt der Standard die einzelnen erwünschten und weniger erwünschten Merkmale vor.

Je nach Wichtigkeit für die Tiergesundheit und das Gesamterscheinungsbild des Leonbergers werden dabei die einzelnen Positionen unterschiedlich gewichtet.

1. Beispiel: Wenn das Auge vom Ideal einer dunkelbraunen Augenfarbe leicht abweicht, ergibt das eine Kürzung um einen Punkt. Sind jedoch leichte Abweichungen im Fundament (Vorder- und Hintergliedmaßen), von dem der gesamte Körper schließlich getragen werden muss, vorhanden, resultiert daraus ein Abzug von 7 Punkten. Ein reiner „Schönheitsfehler“ wirkt sich also wesentlich geringer aus, als eine leichte anatomische Abweichung vom Ideal.

2. Beispiel: Wenn sich ein zu bewertendes Tier nicht in idealer Weise flüssig und raumgreifend fortbewegt, werden 4 bis 7 Punkte abgezogen. Dieser hohe Punktabzug, wohlgemerkt bereits bei leichten „Fehlern“, ist gerechtfertigt, denn es muss verhindert werden, dass sich die Nachkommen nur noch schwerfällig fortbewegen können, wie man dies bei anderen Rassen beobachten kann. Ein anderer  Schönheitsfehler, wie nicht so üppiger Haarwuchs an den Oberschenkeln (Hosen), wird dagegen nur mit 0,5 Punkten Abzug bewertet.

3. Beispiel: Die Beurteilung des Gesamterscheinungsbildes der Leonberger  resultiert aus durch Wiegen und Messen gesammelten Daten. Unter dieser Position können bei Abweichungen vom Idealtyp und einem noch immer recht ansehnlichen Hund 12 Punkte abgezogen werden. Die als reiner Schönheitsfehler erkennbare weiße Färbung der Pfoten wird mit lediglich 0,5 Punkten Abzug bewertet.

Dabei ist anzumerken, dass Leonberger, selbst wenn sie anatomische Abweichungen vom Ideal haben, als Individuum keinesfalls daran erkranken müssen. Unter züchterischen Aspekten ist jedoch bereits bei geringen Abweichungen Vorsicht geboten, da sich negative Merkmale durch „ungeschickte“ Verpaarungen anhäufen können.

Es ist sicher richtig, dass einige lediglich die „Schönheit“ eines Leonbergers betreffende Positionen nicht gesundheitsrelevant sind. Doch stelle man sich den Welpen Käufer vor, dessen kleines Wollknäuel sich zu einem einheitlich rabenschwarzen oder blauen, gelockten, schmalbrüstigen Hund mit zweifarbigen Augen, kurzem Ringelschwanz, Stupsnase, abstehenden Ohren,  mit vielen weißen Abzeichen entwickelt, vor. Ein wenig enttäuscht dürfte er schon sein, obwohl er ja schließlich einen kerngesunden Hund erworben hat.

Aus diesem Grund gibt es eine Exterieur-Beurteilung. Hierbei werden zukunftsweisende, also die kommenden Generationen betreffende, Feststellungen getroffen. Die Beurteilung des künftigen Zuchttieres gibt dem Züchter eine Hilfestellung, wie er seine Zuchtarbeit gestalten kann. Sie kann bei der Auswahl des jeweiligen Zuchtpartners eine wertvolle Hilfe sein.

Gleiches gilt auch für die Konsequenzen der Untersuchung auf Hüftgelenksdysplasie (HD): Tiere, die auf Grund ihres Befundes  von der Zucht ausgeschlossen werden, können symptomlos und somit unbeschwert alt werden. Aber wenn zwei entsprechend HD-belastete Elterntiere zur Zucht zugelassen werden würden, könnten Nachkommen resultieren, die dann tatsächlich an HD erkranken könnten und klinisch in Erscheinung treten.

Zuchtauflagen: Um die Anhäufung negativer anatomischer Anlagen, welche sich im Exterieur zeigen, bei der Nachzucht weitgehend auszuschließen, werden bei der Körung solche Auflagen festgesetzt. So können Zuchttiere, die sonst wertvolle Anlagen aufweisen, zum Einsatz kommen, wenn bei deren Deckpartner die gleichen negative Merkmale nicht ebenfalls vorhanden sind.

Hat ein zur Körung vorgestellter Hund leichtere Mängel in einer Position, die bei stärkerer Ausprägung zum Zuchtausschluß führen würden, kann er mit Zuchtauflagen belegt werden. Dabei wird das Ziel verfolgt, dass sich zwei Zuchttieren, die mit denselben Mängeln behaftet sind, nicht vermehren dürfen. Solch eine negativ behaftete Verpaarung könnte Nachkommen hervorbringen, die dann an gesundheitlichen Problemen leiden. 

Es ist folglich nicht so, dass es sich bei der Körung und Nachzuchtbeurteilung lediglich um eine "schönheitsrelevante" Beurteilung handelt. Hauptinteresse ist, dass das Erscheinungsbild des Leonbergers  frei sein soll von Exterieur bedingten, also anatomisch begründeten, Gesundheitsbeeinträchtigungen (z. B.: Senkrücken, Kuhhessigkeit und sonstige Deformationen).

Aussagekraft der Gesamtpunktzahl der Zuchtwertschätzung:  Die Gesamtpunktzahl gibt lediglich eine grobe Orientierungshilfe. Für die Auswahl eines speziellen Zuchtpartners ist sie jedoch nicht geeignet. Die sorgfältige Auswahl im Einzelfall kann sie niemals ersetzen.

Ein Beispiel: Wenn eine Hündin eine hellbraune Augenfarbe hat, nützt ein Rüde mit einer Gesamtpunktzahl von 124 Punkten nichts, wenn er ebenfalls hellbraune Augen hat. Zu groß wäre die Gefahr, dass aus einer solchen Verpaarung entstehende Nachzucht keinen Braunanteil in der Augenfarbe mehr hat.

Die erreichte Gesamtpunktzahl bei Junghundebeurteilungen ist in der Regel bei demselben Hund niedriger als die bei der Körung erreichte Punktzahl. Dies liegt daran, dass sich mache rassetypischen Merkmale beim Leonberger Hund erst mit zunehmendem Alter besser ausbilden.

Ein gleichermaßen wichtiger Aspekt bei der Körung ist die VERHALTENSBEURTEILUNG des zu prüfenden Leonbergers. Der Standard beschreibt den Charakter des  Leonberger so: „Als Familienhund ist der Leonberger unter den heutigen Wohn- und Lebensbedingungen ein angenehmer Partner, der ohne Schwierigkeiten überallhin mitgenommen werden kann und der sich durch ausgesprochene Kinderfreundlichkeit auszeichnet. Er ist weder scheu noch aggressiv. Ihn zeichnet selbstbewusste Ruhe bei durchaus lebhaftem Temperament aus. Als Begleithund ist er ein angenehmer, folgsamer und furchtloser Begleiter in allen Lebenssituationen. Zur geforderten Wesensfestigkeit gehören insbesondere: Selbstsicherheit und souveräne Gelassenheit, mittleres Temperament (u.a. auch Spieltrieb), Unterordnungs-bereitschaft, gute Lern- und Merkfähigkeit  und Lärmunempfindlichkeit.“

Diese Merkmale werden speziell im zweiten Teil der Körprüfung überprüft und beurteilt. Während des gesamten Ablaufs der Körung, die immerhin einen ganzen Tag umfasst, darf sich der Prüfling nicht verhaltensauffällig zeigen.

Es wird während dieses Abschnitts der Prüfung beurteilt, ob sich der wesensfeste Hund gegenüber Fremden aggressiv zeigt. Ängstliche oder scheue Hunde sind unerwünscht und werden von der Zucht ausgeschlossen.

Gegenüber anderen Hunden muss sich der Prüfling unbeeindruckt, unbeteiligt oder aufmerksam, keineswegs jedoch aggressiv zeigen.

Auch das Verhalten in einer Gruppe von Personen wird geprüft. Dabei soll sich der Hund natürlich und unbefangen verhalten. Auch abgeleint soll er sich unbefangen und sicher zeigen.

Auf Wesensfestigkeit im öffentlichen Straßenverkehr wird sehr großer Wert gelegt. Dabei muss der Hund „Provokationen“, beispielsweise von Passanten, Joggern, Radfahrern und dem Trubel des alltäglichen Straßenverkehrs, sicher gegenübertreten.

Schließlich ist noch eine Prüfung der Leinenführigkeit vorgesehen, um sicherzustellen, dass nicht etwa der Leonberger mit seinem Herrchen / Frauchen spazieren geht.

Die Körordnung schreibt weiter vor: „Nur Hunde, die sich während der gesamten Prüfung im Verhalten einwandfrei zeigen, bestehen die Prüfung. Haben die Körmeister Zweifel am Wesen des Hundes, können sie jederzeit zusätzliche Übungen anordnen.“

Nach dem Motto: Was nützt der schönste Hund, wenn er nicht alltagstauglich ist, wird dies während der Verhaltensprüfung überprüft. Es sollen schließlich nur wesensfeste Hunde in die Zucht gelangen, und diese Eigenschaft an die Nachzucht weitervererben.

Die maximal erreichbare Punktzahl  in der Exterieur Beurteilung, sowohl bei der Körung als auch bei der Junghundebeurteilung, beträgt 125. Zum Bestehen der Prüfung werden 90 Punkte gefordert. Die Formwertnote „vorzüglich“ ist ab 105 Punkten erreicht. Wird eine Körung nicht bestanden, kann dies Wesensmängel  oder auch gravierende Exterieur Mängel,  die im Standard als zuchtausschließende Fehler bezeichnet werden, zur Ursache haben.

Um es nochmals ausdrücklich zu betonen: Das Körprotokoll kann lediglich eine grobe Eignung zweier Zuchtpartner füreinander prognostizieren. Die erreichte Gesamtpunktzahl kann dies in keinem Fall.

Das Körprotokoll kann niemals eine persönliche in Augenscheinnahme eines möglichen Deckpartners durch den Züchter ersetzen.

 

KOMPATIBILITÄT STANDARD – EXTERIEURBEURTEILUNG

Die laut Standard gewünschten Merkmale sind kursiv grün, die laut Standard zuchtausschließenden Fehler sind kursiv rot und in den Tabellen als § dargestellt. Die maximal erreichbare Punktzahl ist in den Tabellen fett grün dargestellt.

Jede Abweichung von der Beschreibung ist als mehr oder weniger starker Mangel zu werten. Die Bewertung muss im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen und berücksichtigen, in wieweit Wesentliches (vor allem Verhalten, Typ, Harmonie, Bewegung) beeinträchtigt ist, so gibt es der Standard vor. 

 

1 TYP

Dem ursprünglichen Verwendungszweck entsprechend ist der Leonberger ein sehr großer, kräftiger, muskulöser und doch eleganter Hund. Ihn zeichnet ein harmonischer Körperbau aus. Besonders der Rüde ist mächtig und kraftvoll.

mittelschwer: 10

mittlerer Bodenabstand:  10

20

mittelschwer: 10

tiefgestellt: 8

18

mittelschwer: 10

hochgestellt: 0

10

schwer: 9

mittlerer Bodenabstand: 7  

16

schwer: 9

tiefgestellt: 5

14

schwer: 9

hochgestellt: 0

9

ausreichend kräftig: : 8

mittlerer Bodenabstand: 4 

12

ausreichend kräftig: : 8

tiefgestellt: 2

10

ausreichend kräftig: : 8

hochgestellt: 0

8

leicht: § 

 

§ 

Der Typ „mittelschwer“, „schwer“,  „ausreichend kräftig“ oder „leicht“ wird von den Körmeistern beurteilt.

Der Bodenabstand ergibt sich rechnerisch durch Messung von Widerristhöhe und Brusttiefe. Entsprechend eines harmonischen Gesamterscheinungsbildes wird dabei die Kombination aus Typ (mittelschwer, schwer, ausreichend kräftig, leicht) und Bodenabstand (mittel, tiefgestellt, hochgestellt) unterschiedlich gewichtet.  Besonders wünschenswert ist der mittelschwere Leonberger mit mittlerem Bodenabstand, der 20 Punkte erreicht. Leichtere oder schwerere Vertreter die entsprechend höher oder tiefer gestellt sind, entsprechen dem Ideal weniger und erhalten weniger Punkte. Vom Typ her zu leichte Hunde werden disqualifiziert.

2 RAHMEN

Proportionen Widerristhöhe zur Rumpflänge 9:10.

quadratisch: 1

lang rechteckig: 3

rechteckig: 5

5

Gewünscht und entsprechend mit der höchsten Punktzahl bewertet wird demnach der rechteckige Leonberger. Weniger wünschenswert ist der Hund mit dem längeren Körperbau und am wenigsten der mit einem quadratischen Exterieur, was zu entsprechendem Punktabzug führt.

3 KNOCHEN

Gliedmaßen:  Sehr kräftig, insbesondere beim Rüden.

zart: §

fein: 1

grob: 3

mittelkräftig: 3

stark, typisch: 5

5

Ein starker und für Leonberger typischer Knochenbau ist erwünscht. Weniger erstrebenswert sind grobe oder nur mittelkräftige Knochen. Vom Zuchtziel weiter entfernt ist derjenige mit feinen Knochen. Zarte Knochen passen überhaupt nicht zum Erscheinungsbild eines Leonbergers. Daher werden solche Tiere disqualifiziert. 

4 HAARKLEID

Mittelweich bis derb, reichlich lang, anliegend, nie gescheitelt; überall trotz guter Unterwolle noch die Formen des Gebäudes erkennen lassend, schlicht, leicht gewellt noch gestattet; an Hals und Brust - besonders beim Rüden - eine Mähne bildend.

Rollhaar oder stark gelocktes Haar ist entsprechend zu disqualifizieren.

 

kurz: § 

mittellang: 2

lang: 4

2

gelockt: §

gewellt: 2

schlicht: 4

2

 

Haarlänge und Haarstruktur werden zunächst getrennt begutachtet und bewertet. Dann werden die Punkte aus beiden Positionen addiert und danach durch die Anzahl der Teilpositionen (hier sind es zwei) geteilt. Hieraus ergibt sich die Bewertungspunktzahl für das Haarkleid.

Ein langes und schlichtes Haarkleid ist besonders erstrebenswert und wird mit insgesamt 4 Punkten bewertet. Langes, gewelltes Haar oder mittellanges, schlichtes Haar wird mit 3 Punkten bewertet, während ein mittellanges, gewelltes Haarkleid nur noch 2 Punkte erhält. Hunde mit zu kurzem oder gelocktem Haarkleid werden disqualifiziert.

5 HAARFARBE

Farben:  Löwengelb, rot, rotbraun, auch noch sandfarben (fahlgelb, cremefarbig) und alle Kombinationen zwischen ihnen; schwarze Haarspitzen sind zulässig, Schwarz darf jedoch nicht die Grundfarbe des Hundes bestimmen. Aufhellungen der Grundfarbe an der Unterseite der Rute, an der Halskrause, der Befederung der Vorder- und den Hosen der Hinterläufe dürfen nicht so ausgeprägt sein, dass sie die Harmonie mit der Hauptfarbe stören.

Fehlfarben (Braun mit brauner Nase und braunen Ballen, Black & Tan, Schwarz, Silber, Wildfarbe) erhalten keine Zuchterlaubnis.

 

sandfarben: 1

sandfarben mit schwarzen Spitzen: 1

schwarze Decke: 1

rotbraun: 3

rotbraun mit schwarzen Spitzen: 3

löwengelb: 3

löwengelb mit schwarzen Spitzen: 3

3

Entsprechend den Vorgaben des Standards werden die unterschiedlichen Farbschläge mit variierenden Punktzahlen bewertet.

6 MASKE

Erwünscht ist eine schwarze Maske, ein vollständiges Fehlen der Maske dagegen keinesfalls.

 

 

nicht vorhanden: § 

stark durchbrochen: 1

durchbrochen: 1,5

schwarz: 2

2

Dem entsprechend wird eine schwarze Maske mit voller Punktzahl bewertet, gefolgt von der durchbrochenen und der stark durchbrochenen Maske. Bei vollständigem Fehlen der Maske erfolgt der Zuchtausschluß.

7 KOPF

Verhältnis Fang zu Oberkopf etwa 1 : 1. Die Haut liegt überall an; keine Stirnfalten. Kopf: Er ist im Ganzen tiefer als breit und eher langgestreckt als gedrungen.

 

 

leicht: 1

schwer: 1

typisch: 3

3

Es ist ein typischer Leonberger Kopf gewünscht, weniger ein zu leichter (z. B. Retriever)  oder ein zu schwerer Kopf (z. B. Bernhardiner).

8 OBERKOPF

Oberkopf: Im Profil und von vorn gesehen wenig gewölbt, dem Rumpf und den Gliedmaßen entsprechend kräftig, aber nicht schwer. Der hintere Teil ist nicht wesentlich breiter als der bei den Augen.

 

stark gewölbt: 1

flach: 1

Leicht gewölbt: 3

3

Der leicht gewölbte Kopf erhält drei Punkte, flache und stark gewölbte Köpfe erhalten nur einen Punkt, da diese dem Ideal des Standards weniger entsprechen.

9 STIRNANSATZ

Stop: Klar erkennbar, aber mäßig ausgeprägt.

 

 

viel Stop: 1

wenig Stop: 1

Stop mäßig ausgeprägt: 2

2

Der Stirnansatz sollte weder zu steil noch zu flach ausgeprägt sein. Der mäßig ausgeprägte Stopp erhält die maximale Punktzahl.

10 NASE

Nasenrücken gleichmäßig breit, nie eingesenkt, eher leicht gewölbt (rammsnasig).

 

 

Stupsnase: §

stark ausgebogen: 0,5

nicht ausgebogen: 0,5

Rammsnase: 1

1

Im Profil gesehen soll der Nasenrücken leicht gewölbt sein. Eine stark oder nicht vorhandene Rammsnase wird mit einem Punktabzug bewertet. Eine „atemraubende“ Stupsnase führt zum Zuchtausschluß.

11 FANG

Fang:  Eher lang, nie spitz zulaufend, die Backen nur wenig entwickelt.

 

kurz: 1

lang: 2

lang, harmonisch proportioniert: 3

1,5

spitz: 1

breit: 1

kräftig: 3

1,5

 

Der eher lange, harmonisch proportionierte Fang (seitlich betrachtet) sollte weder eine spitze Schnauze aufweisen, noch sollten die Wangen zu stark ausgeprägt sein (am besten von oben zu beurteilen). Beide Betrachtungswinkel ergeben die Gesamtbewertung.

12 LEFZEN

Lefzen:  Anliegend, schwarz, Lefzenwinkel geschlossen, sehr starker Pigmentverlust an den Lefzen.

 

stark offen: 1

leicht offen: 2

geschlossen: 3

1,5

sehr wenig Pigment: §

Pigment durchbrochen: 1

Pigment ausgeprägt: 3

1.5

 

Die Ausformung der Lefzen und die Ausprägung des Pigments ergeben die Gesamtpunktzahl. Fleischfarbige Lefzen sind ebenso unerwünscht wie offene Lefzen, was einen sabbernden Hund zur Folge hätte.

13 GEBISS

Kiefer/Zähne:  Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiß, wobei die obere Zahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen, mit 42 gesunden Zähnen gemäß der Zahnformel (das Fehlen der M 3 wird toleriert); Zangengebiß ist zulässig; im Unterkiefer keine Einschnürung bei den Eckzähnen.

Zahnunterzahl (ausgenommen M 3), Vorbiß und Rückbiß, sonstige Gebißfehler.

 

 

 

Vorbiß: §

Rückbiß: §

fehlend Zähne (außer M3): §

Zange: 1

Schere: 3

3

Über die Anzahl der Zähne gibt der Standard Auskunft. Wünschenswert ist ein Scherengebiß. Bei sich schließendem Kiefer gleiten die scharfen Flächen der Schneidezähne der oberen Zahnreihe knapp vor der die untere Reihe vorbei und können auf diese Weise einen kleinen, scheibenartigen Brocken von einem Stück Fleisch „abschneiden“. So müssen keine größeren Fleischteile geschluckt werden, was eine effektivere Verdauung, schlankere Verdauungsorgane und eine geringere körperliche Belastung durch den Verdauungsvorgang ermöglicht. Es kann viel Fleisch auf einmal gefressen werden, welches möglichst schnell verdaut werden kann.

Ein Zangengebiß wird noch toleriert. Hierbei treffen die oberen und unteren Schneidezähne direkt aufeinander. Ein Zangengebiss ist nach heutigem Stand der Veterinärwissenschaft nicht schädlich für die Gesundheit des Hundes.

Beim Vorbiß liegt die Unterkieferfront vor der Oberkieferfront, beim Rückbiß dahinter. Beide Gebißanomalien führen zum Zuchtausschluß, da sie nicht nur optische Fehler sind, welcher den Ausdruck des Hundes verändert. Es ist auch möglich, dass derartige Kieferfehlstellungen den Gebißschluss so weit beeinträchtigen, dass Hunde sich mit ihren eigenen Zähnen im Zahnfleisch verletzen.

14 AUGEN

Augen:  Hellbraun bis möglichst dunkelbraun, mittelgroß, oval, weder tiefliegend noch hervortretend, weder zu eng noch zu weit auseinanderstehend; Augenlider anliegend, keine Bindehaut zeigend; das Weiße des Auges (sichtbarer Teil der Lederhaut) nicht gerötet

Augen ohne Braunanteil, Entropium, Ektropium.

 

 

klein, tiefliegend: 1

groß, hervorstehend: 1

mandelförmig: 1

oval: 3

1

ohne Braunanteil: §

hellbraun: 1

mittelbraun: 1

dunkelbraun: 3

1

Rollied: §

stark offen: §

leicht offen: 1

geschlossen: 3

1

 

Bei der Begutachtung der Augen werden drei Kriterien beurteilt: die Form der Augen, deren Farbe und der Lidschluss.

Ein zur Reizung der Hornhaut führendes nach innen gerolltes Lied (Entropium) führt hier ebenso zum Zuchtausschluß wie ein stark offenes Augenlied (Ektropium), welches zu einer Bindehautentzündung führt. Es werden nur braune Augen geduldet.

Die drei Positionen werden gemittelt, so dass insgesamt drei Punkte erreicht werden können.

15 OHREN

Ohren:  Hoch und nicht weit hinten angesetzt, hängend, mittelgroß, anliegend, fleischig.

 

zu weit hinten: §

tief: 1

schräg: 3

hoch, gerade: 5

1,7

gekippt: §

zurückgezogen, offen: 1

 

anliegend: 7

2,3

 

groß: 1

klein: 1

mittelgroß: 3

1

 

 

Der Ohransatz, die Form der Ohren und deren Größe werden unterschiedlich stark gewichtet und zu einer Gesamtpunktzahl verrechnet. Insgesamt können so 5 Punkte erreicht werden.

16 HALS

Hals:  In leichtem Bogen ohne Absatz in den Widerrist übergehend; eher etwas lang als gedrungen; ohne lose Kehlhaut oder Wamme.

 

 

 

kurz: 1

mittellang: 1,5

Lang, kräftig: 2

2

Der ideale Hals ist lang und kräftig.

17 BRUST

Brust:  Breit, tief, mindestens bis auf Ellenbogenhöhe reichend, nicht zu tonnenförmig, eher oval. Die Brusttiefe beträgt annähernd 50 % der Widerristhöhe.

 

zu schmal: § 

tonnenförmig: 1

ausreichend breit: 3

breit-oval: 5

2,5

flach: : §  

wenig tief: §

ausreichend tief: 3

tief: 5

2,5

 

Die Brust sollte einen breit-ovalen Querschnitt aufweisen. Die Brusttiefe sollte etwa der Hälfte der Widerristhöhe entsprechen, ist also ausgeprägt.

18 RÜCKEN

Rücken:  Stramm, gerade, breit. Widerrist:  Ausgeprägt, besonders beim Rüden.

Starke anatomische Fehler (z.B. ausgeprägter Karpfenrücken, starker Senkrücken.

 

 

 

Der

Karpfenrücken: § 

starker Senkrücken: §

leichter Senkrücken: 3

gerade und fest: 5

5

Rücken soll von der Kruppe bis zum Widerrist gerade und fest sein. Starker Senkrücken oder ein Karpfenrücken können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen und werden somit nicht geduldet.

 

19 UNTERE LINIE

Untere Profillinie:  Nur leicht aufgezogen.

 

 

 

stark aufgezogen: § 

gerade: 0,5

aufgezogen: 0,5

mäßig aufgezogen: 1

1

Eine nur leicht aufgezogene untere Profillinie entspricht dem Ideal und wird mit einem Punkt bewertet.

20 LENDEN

Lenden:  Breit, kräftig.

 

 

schmal: 1

breit, kräftig: 2

2

Der Lendenbereich soll im Idealfall breit und kräftig ausgebildet sein. Ein Mangel führt hier nicht zum Zuchtausschluß. Gesundheitsrelevante Störungen sind auch beim Nichterfüllen des Standards nicht zu erwarten.

21 KRUPPE

Kruppe:  Breit, relativ lang, sanft abgerundet, fließend in den Rutenansatz übergehend, keinesfalls überbaut. Becken:  Schräg liegend.

 

 

stark überbaut: §

leicht überbaut: 1

flach: 1

steil: 1

lang, sanft abfallend verlaufend: 2

2

Eine stark überbaute Kruppe führt zum Zuchtausschluß, eine leicht überbaute, flache oder steil verlaufende Kruppe führt zum Punktabzug, eine sanft abfallend verlaufende Kruppe ergibt die volle Punktzahl.

22 RUTE

Rute:  Sehr reich behaart, im Stand gerade hängend, auch in der Bewegung nur leicht aufgebogen und möglichst nicht über die Verlängerung der Rückenlinie hinausgehend getragen.

Starke Ringelrute oder zu hoch geringelte Rute.

 

Rutenhaltung:

 

über dem Rücken getragen:

stark angehoben:

leicht angehoben:

gesenkt getragen:

 

im Stand: §

im Stand: 1

im Stand: 3

im Stand: 5

2,5

in der Bewegung: §

in der Bewegung: 2

in der Bewegung: 4

in der Bewegung: 7

3,5

 

 

 

Fehler:

 

 

Die Ergebnisse der Beurteilu

Ringelrute: §

zu kurze Rute: -4

stark eingezogen: -3

geringelte Rute: -2

Hakenrute: -1

Abzug

 

ng der Rutenhaltung im Stand und in der Bewegung werden getrennt erfasst und unterschiedlich gewichtet. Zur Ermittlung der Gesamtpunkzahl werden die vergebenen Einzelpunkte gemittelt.

Darüber hinaus beobachtete Fehler können zu Punktabzügen führen.

Eine Ringelrute oder eine im Stand und / oder in der Bewegung über dem Rücken getragene Rute führt zum Zuchtausschluß.

23 VORDERGLIEDMASSEN

Gerade gestellt (weder ein- noch auswärts gedreht).

Schultern/Oberarme:  Lang, schräg gelagert, miteinander einen nicht zu stumpfen Winkel bildend; Ellenbogen anliegend.

Vordermittelfüße:  Kräftig, fest, von vorn gesehen gerade, von der Seite betrachtet nahezu senkrecht stehend.

Läufe:  Gerade, parallel und nicht eng gestellt.

Starke anatomische Fehler (z.B., extremes Ausdrehen der Vorderpfoten, absolut ungenügende Winkel am Schulter- oder  Ellenbogengelenk).

von vorn betrachtet:

 

 

von seitlich betrachtet:

stark ausdrehend: § 

leicht ausdrehend: 3 Ellenbogen offen: 3 unterstellt: 3

gerade, parallel gestellt: 5

2,5

 

 

Die Ergebnisse der Betrachtungen von

stark durchtretend: §

leicht durchtretend: 3 kurzer Unterarm: 3 Schulter steil: 3

richtige Gliedmaßenlänge, gute Winkelung: 5

2,5

vorn und von der Seite werden für die Ermittlung der Gesamtpunkzahl gemittelt. Somit ergibt sich eine maximal zu erreichende Gesamtpunktzahl für die Position „Vordergliedmaßen“ von 5. Stark ausdrehende oder stark durchtrittige  Gliedmaßen führen zum Zuchtausschluß.

 

24 HINTERGLIEDMASSEN

Sprunggelenke:  Kräftig, deutlicher Winkel zwischen Unterschenkel und Hintermittelfuß.

Läufe:  Stellung von hinten gesehen nicht zu eng, parallel; Sprunggelenke und Pfoten weder ein- noch auswärts gerichtet.

Oberschenkel:  Ziemlich lang, schräg gelagert. Ober- und Unterschenkel bilden einen deutlichen Winkel.

Starke anatomische Fehler (z.B. ausgeprägte Kuhhessigkeit, absolut ungenügende Winkel am  Knie- oder Sprunggelenk).

von hinten betrachtet:

 

 

von seitlich betrachtet:

stark kuhhessig: §

hackeneng: 5

faßbeinig: 5

Kräftig, parallel gestellt: 10

5

 

Die Ergebnisse der Betrachtu

zu steil gewinkelt: §

ausreichend gewinkelt/kurzer Oberschenkel: 5

richtige Gliedmaßenlänge/gute Winkelung: 10

5

ngen von hinten und von der Seite werden für die Ermittlung der Gesamtpunkzahl gemittelt. Somit ergibt sich eine maximal zu erreichende Gesamtpunktzahl für die Position „Hintergliedmaßen“ von 10. Bei einer stark kuhhessige Stellung der Hintergliedmaße oder eine zu steile Winkelung erfolgt ein Zuchtausschluß.

25 BEMUSKELUNG

Gute Bemuskelung an den Oberschenkeln; Lenden:  gut bemuskelt.

 

 

 

Hier werden besonders die auffäl

schwach: 1

ausreichend bemuskelt: 3

starke, feste Muskulatur: 5

5

ligen Lenden- und Oberschenkelmuskeln beurteilt. Eine starke und feste Muskulatur wird mit einer maximalen Punktevergabe belohnt.

 

26 GANGWERK

Gangwerk:  Raumgreifender, gleichmäßiger Bewegungsablauf in allen Gangarten; ausgreifender Vortritt und guter Schub; in Schritt und Trab, von vorn und hinten betrachtet, geradlinige Gliedmaßenführung.

 

 

 

Ein nur ausreichend freier Bewegungs

stark gehemmt: §

leicht gehemmt: 3

ausreichend frei: 6

flüssig, raumgreifend: 10

10

ablauf führt zum Punktabzug, ein leicht gehemmter Bewegungsablauf führt bereits zu 7 Punkten Abzug. Ein stark gehemmtes Gangwerk führt zum Zuchtausschluß. Der ideale Leonberger sollte einen flüssigen und raumgreifenden Bewegungsablauf aufweisen.

27 PFOTEN

Vordergliedmaßen:  Zehen rundlich, geschlossen und gut gewölbt. Hintergliedmaßen: Gerade stehend, nur wenig länglich; Zehen gewölbt.

 

 

offene Pfoten: 0,5

Hasenpfote: 0,5

Katzenpfoten: 1

1

Die Pfoten sollen rund wie bei einer Katze sein. Bei dieser Pfotenform findet die beste und schonendste Energieübertragung beim Laufen und Springen statt, es ist also die Optimalform für leistungsstarke Pfoten. Folgerichtig gibt es bei solch einer Pfotenform die volle Punktzahl.

Weniger Punkte gibt es bei offenen oder Hasenpfoten: Als Hasenpfote wird eine lange, schmale (ovale) Pfote bezeichnet, deren Zehen nicht sehr stark gewölbt sind. Auch wenn der direkte anatomische Vergleich hinkt, kann man solche Pfoten funktional mit einem Plattfuß beim Menschen vergleichen. Bei der „offenen“ Pfote ist die Anordnung der Zehen weniger geschlossen. Funktionell ist sie mit einem Spreizfuß beim Menschen zu vergleichen.

28 BALLEN

Vorder- und Hintergliedmaßen: schwarze Ballen, braune Fußballen.

 

 

 

Die Lederhaut der Ballen sollte schwarz sein. Graue Ball

braun: §

grau: 0,5

schwarz: 1

1

braun: §

grau: 0,5

schwarz: 1

1

enfarbe wird bei Punktabzug noch toleriert, braune Ballen führen zum Zuchtausschluß.

29 KRALLEN

 

 

Bei der Färbung der Krallen verhält es sich analog der Färbung der Ballen.

30 BEFEDERUNG

Deutliche Befederung der Vorderläufe.

 

 

Bei den Federn handelt es sich um die halblange, fransenartige B

wenig befedert: 0,5

gut befedert: 1

1

ehaarung an den Läufen.

Eine nur wenig befederte Vordergliedmaße hat keine zuchtrelevante Auswirkung, da es sich nicht so sehr um ein rassetypisches Merkmal handelt,  welches einen Zuchtausschluß rechtfertigen würde. Auch stellt solch ein Mangel kein gesundheitliches Risiko dar.

 

31 BEHOSUNG

Ausgeprägte Hosen an den Hinterläufen.

 

 

Als Hosen wird der lange Haarschmuck an der Rückseit

wenig behost: 0,5

gut behost: 1

1

e der Oberschenkel bezeichnet.

32 BRUSTWEISS

Ein kleiner weißer Brustfleck oder schmaler Bruststrich  wird  toleriert; über handgroßer Brustfleck, Weiß an anderen Stellen.

 

 

Der Körper des Leonberger Hundes sollte möglichst frei v

zu viel Weiß: §

wenig Weiß: 0,5

kein Weiß: 1

1

on weißen Abzeichen sein.

33 PFOTENWEISS

Weiße Haare an den Zehen werden toleriert; zu viel Weiß, von den Zehen bis in den Mittelfuß reichend,  Weiß an anderen Stellen.

 

 

Auch die Beine des Leonberger Hundes sollte möglichst frei von weißen Abzeic

sehr viel Weiß, Stiefel: §

wenig Weiß: 0,5

kein Weiß: 1

1

hen sein.

 

34 HODEN

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Bei diesem Beurteilungspunkt gibt es keine Punkte. Wenn bei einem Rüden hier Defizite erkennbar sind, ist er schlicht zuchtuntauglich und sollte tierärztlich untersucht werden. So kann die Feststellung bei einem gesunden Rüden nur heißen: „beide Hoden fühlbar vorhanden, groß, weich und prall. Bei einem Befund „ohne fühlbaren Hoden“ oder Einhoder erfolgt ein Zuchtausschluß.